Auf Schatzsuche im Nachbarschaftsraum

veröffentlicht 24.02.2024, Kirche im Evangelischen Dekanat Büdinger Land

Es ist ein Überraschungsmoment auf der gewöhnlich eher sachlich und ruhig verlaufenden Synode des Evangelischen Dekanats Büdinger Land, als plötzlich zur Musik aus dem Film „Fluch der Karibik“ kleine Piraten große Schatzkisten in den Saal des Niddaer Bürgerhauses trgen.

Mia, Liv, Carl und Kieran aus Eckartshausen, gekleidet in fantasievolle Seeräuberkostüme, präsentieren das Jahresthema des Dekanats - „Auf Schatzsuche im Nachbarschaftsraum“ - und überreichen sieben Schatzkisten an die sieben Nachbarschaftsräume, zu denen die 76 Kirchengemeinden des Büdinger Lands seit dem 1. Januar zusammengeschlossen sind. Die Schatzkisten sollen die Entdeckerlaune wecken und übers Jahr 2024 reich befüllt werden.

Der Reformprozess „ekhn2030“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau verlangt den Haupt- und Ehrenamtlichen gerade einiges ab. Organisatorische Aufgaben, viele Herausforderungen und auch Unsicherheit verstellen oft die Sicht auf das Gute, das doch da ist. Die Schatzkisten sollen die Blicke auf das lenken, was Kirche ausmacht: christliche Gemeinschaft, ob in (besonderen) Gottesdiensten, in Gesprächskreisen, beim Pilgern, bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, bei Gemeindefesten und Ausflügen oder in der Begegnung mit geflüchteten Menschen. All das Bewährte und Gute aus den Gemeinden soll in Form von Texten, Bildern, Filmen (der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt) in die Kisten gepackt werden. Dazu sollen die Truhen bis zum Jahresende durch die Gemeinden gereicht werden und die Menschen miteinander ins Gespräch bringen über das, was für sie Kirche ausmacht: in der Konfirmandengruppe ebenso wie im Seniorenkreis oder in der Kinderkirche. Auch in den Gottesdiensten können sie auf dem Altar daran erinnern: Wir haben viele Schätze.

Am Ende des Jahres, am 20. Dezember, sollen die Schatzkisten im Hof des Margaretha-Pistorius-Hauses in Nidda bei einer „Feier mit Feuerschein und Sternenglanz“ übergeben werden. Eine noch zu benennende Kommission aus Menschen, die nicht primär der Kirche zuzuordnen sind, wird aus jeder Schatzkiste drei Beispiele auswählen, die erstmals bei der Synode im Januar 2025 und im Laufe des Jahres vorgestellt werden sollen. „Ausdrücklich geht es dabei nicht um eine Bewertung des Inhalts, sondern um Vielfalt, um neue Ideen, die zum Nachahmen anregen, und am Ende natürlich um ein Miteinander in den neuen Nachbarschaftsräumen und eine Identifikation der Menschen mit ihrer Kirche“, so Dekanin Birgit Hamrich. (jub)